Bindehaut-, Hornhaut- und Lidentzündungen, die mit trockenen, gereizten, geröteten und tränenden Augen einhergehen, können Anzeichen für Ophthalmo-Rosacea (Augen-Rosacea) sein. Die Augen-Rosacea kann als alleinige Erkrankung auftreten, doch bei jedem Fünften ist sie Vorbote einer Rosacea, die die Gesichtshaut betrifft. „Bei 25 bis 50 Prozent tritt die Augen-Rosacea sogar zeitgleich mit Symptomen im Gesicht auf. Die Ursache ist wie bei der Rosacea nicht einwandfrei geklärt, aber wir kennen mögliche primäre Faktoren, wie beispielsweise eine genetische Veranlagung“, so Prof. Dr. med. Martin Schaller von der Universitäts-Hautklinik Tübingen.
Im Gesicht manifestiert sich die chronisch entzündliche Rosacea durch Rötungen im Kinn-, Wangen-, Stirn- und Nasenbereich. Die Hauterkrankung verläuft in Schüben und hängt von bestimmten Auslösern, den sogenannten „Triggern“ ab. Dazu zählen Sonneneinstrahlung, warme und kalte Temperaturen, Stresssituationen, schweißtreibender Sport sowie Rotwein, Kaffee, bestimmte Gewürze und scharfe Speisen. Weiß man, welche die Trigger sind, kann man sie vermeiden und die Rötungen damit lindern.
Meint man unter (Augen-)Rosacea zu leiden, sollte man auf alle Fälle einen Hautarzt, im Falle der Augen-Rosacea zusätzlich einen Augenarzt aufsuchen. So wird sichergestellt, dass die richtige Diagnose gestellt und eine geeignete Therapie eingeleitet wird. Auch wenn Rosacea nicht heilbar ist, können Betroffene mit einer entsprechenden medikamentösen Therapie ihre Symptome lindern und lernen damit zu leben.